Lesen- und Schreibenlernen: 
Eine wissenschaftliche Grundlegung
(die bisher weitgehend den meisten didaktischen Ansätzen fehlt)

Viele der aktuellen didaktischen Ansätze zum Schriftspracherwerb sind selbstverständlich wissenschaftlich fundiert - wenn man die didaktische und pädagogische, zum Teil auch die kognitionswissenschaftliche Seite in den Blick nimmt. Doch sollte eine fachspezifische Didaktik nicht auch auf dem neusten Stand ihrer Fachdisziplin sein? Ja, sollte sie diese nicht wenigstens in Grundzügen als Basis ihrer Darstellung des Lerninhaltes rezipieren? Was wäre "Mathe" ohne die wissenschaftlich fundiert und damit wissenschaftlich korrekt vermittelte Mathematik? Deshalb ist es völlig unverständlich, warum die Didaktik des Schriftspracherwerbs (des Lese- und Schreibunterrichts) oft so wenig sprachwissenschaftlich (= linguistisch) fundiert dargestellt wird und daher fachlich-inhaltlich oft unpräzise, unaktuell daherkommt, und sogar oft auch fehlerhaft Formuliertes präsentiert.
 

Eine kritische Würdigung des silbischen Prinzips in der Rechtschreibung nach P. Eisenberg

Martin Beesk: Das silbische Prinzip bei Peter Eisenberg in linguistischer und didaktischer Perspektive
Diese Arbeit setzt sich mit einer Grundlegung des silbenanalytischen Ansatzes auseinander: Die Entdeckung der silbischen Komponente bei der Beschreibung des Schriftsystems des Deutschen (und damit auch bei der Formulierung von Rechtschreibregeln). Sie würdigt diesen Ansatz (bei aller Kritik an bestimmten Detailfragen), versucht aber auch ein wenig, eine missverständliche einseitige Dominanz des silbischen Elements zu relativieren.
Aus heutiger Sicht ist diese Relativierung m.E. nach wie vor sinnvoll, wenn das "silbische Prinzip" als eins neben dem fonologischen und dem morphologischen "Prinzip" angesehen wird. Wenn aber (zumindest) die fonologische und die silbische Ebene von vornherein als eine Einheit gesehen wird (alle fonologischen Phänomene spielen sich ja auf irgendeine Weise innerhalb der Silben- und Intonationsstruktur der Sprache ab), dann wird diese Relativierung obsolet.
Mit dem silbenanalytischen Ansatz (der in dieser Arbeit noch nicht im Blick war) ist dann auch inzwischen ein Weg gefunden worden, eine silbenbasierte Strukturbeschreibung sinnvoll in eine didaktische Vorgehensweise umzusetzen.

Der silbenanalytische Ansatz

Dieser didaktische Ansatz wird vor allem von Christa Röber und Ursula Bredel (weiter-)entwickelt. Es ist einer der wenigen Ansätze, die tatsächlich auf neuste linguistische Erkenntnisse zurückgreifen, vor allem auf grafematische und silbenfonologische (< Utz Maas; Peter Eisenberg ...). Wörter in ihrer silbisch-metrischen Struktur (Trochäus) stehen im Zentrum dieses Ansatzes.

Der silbenanalytische Ansatz - Einführung für einen Elternabend
 


Materialien


Literaturtipps/Links